Nilbarschtour 2018

Nilbarsch

2018 . Afrika

Martin Peters

Immer wieder schraubte sich der große Nilbarsch im wilden Fluss an die Oberfläche und schlug das Wasser zu Schaum. In solchen Momenten kam es ganz darauf an, dass der Haken des Gummifisches gut gefasst hatte. Dieses Mal schien alles gut zu gehen, der Fisch zeigte sich ausgedrillt in einiger Entfernung zum Boot und schien kraftlos zu sein. Timmy beruhigte sich. Das war seine zweite Chance auf einen der größeren Barsche, nachdem ihm vorher ein kapitales Exemplar den dickdrähtigen Karabiner nach zehn Minuten Drill einfach gesprengt hatte („Der hat beim Wallerangeln immer gehalten“ „Wir sind hier auch beim Nilbarschangeln…“). Doch welches Unheil kam nun auf? Einen Meter hinter der lahmen Beute tauchte plötzlich der Schädel eines fünf Meter langen Krokodiles auf, welcher es doch tatsächlich auf den Fisch am Haken abgesehen hatte! Erneut so ein verdammtes Pech! Nun war schnelles Handeln angesagt. Fix den Außenborder anschmeißen, um das Kroko zu verscheuchen. Dann so schnell wie möglich zum Barsch um ihn mit unserem Spezial Landungstool im Wasser zu sichern und an den nächsten Strand schleppen zu können. Geschafft! Wir konnten das Reptil davon abhalten, uns unser Foto zu vermasseln und den Barsch anschließend unversehrt zu Release. Nilbarschangeln war und blieb immer Angeln der ganz besonders abenteuerlichen und spannenden Art!

Während unserer acht Angeltage hatten wir perfekte Bedingungen, der Wasserstand war niedrig und der Fluss nahezu krautfrei. Also optimal für reines Wurfangeln. Dennoch bissen die Nilbarsche konzentriert an speziellen Spots, während andere Bereich allenfalls zu Zufallsfängen führten. So waren wir täglich bis zu zwölf Stunden auf dem Wasser, suchten die Barschtrupps, angelten vom Boot oder nach kleinen Fußmärschen vom Ufer. Hatten wir sie gefunden, gab es oft Biss auf Biss.

Um bessere Chancen bei den sehr kapitalen Nilbarschen zu haben, fischten wir diese Tour mit etwas schwererem Gerät als üblich. Die dickdrähtigen Haken führten dabei zu etwas mehr Aussteigern und Fehlbissen, dafür gab es nur zwei (vermeidbaren) Fischverluste durch Materialbruch. Am Ende konnten wir 65 Nilbarsche landen, dazu kamen rund zwanzig Aussteiger meist knapp neben dem Boot beim Landungsversuch. Leider ging uns der größte Fisch der Tour verloren, doch jeder konnte einige gute Exemplare zwischen 1,20-1,51m überlisten. Mit rund zehn meist sehr brutalen Kontakten und acht gelandeten Barschen pro Angeltag beim Wurfangeln zeigte sich unser Revier erneut unangefochten als das beste der Welt. Wie immer bissen alle Nilbarsche auf Trophy Shads mit Spiraljigs und Stingersystem.

Neben all den Drills waren wir erneut mitten drin in einer der schönsten und ursprünglichsten Natur, die unser Planet noch zu bieten hatte. Beim Angeln sahen wir trinkende Elefantenfamilien, Nilpferde, Krokodile, Giraffen. Und in der Savanne begegneten wir neben all diesen Großtieren noch Büffelherden und einer Löwnfamilie.

Statistik

Angler: 2

Angeltage: 8

Nilbarsche: 65

Nilbarsche über 1m: 31

Nilbarsche (in m):

1.511.431.381.341.271.211.201.171.151.151.151.151.141.141.131.121.101.091.081.081.061.051.051.041.041.041.021.011.011.011.00 – …